Braucht mein Kind Antibiotikum?
Wenn ein Kind erkältet ist, fiebert oder Ohrenschmerzen hat, ist für viele Eltern klar: So bald wie möglich zum Arzt, damit er etwas verschreibt, das schnell hilft. Untersuchungen haben gezeigt, dass Ärzte diesen Wunsch nach rascher Hilfe oft als Aufforderung verstehen, ein Antibiotikum zu verschreiben.
Tatsächlich erhielten 38 % aller Kinder und Jugendlichen im Jahr 2009 mindestens ein Antibiotikum – und sogar über 50 % aller Drei- bis Sechsjährigen. Dabei geht es in Deutschland allerdings ganz unterschiedlich zu: Während in manchen Regionen die Rate unter 20 % lag, war sie in anderen fast drei Mal so hoch. Auch zwischen den verschiedenen Ärztegruppen gibt es Unterschiede: Hausärzte verordnen im Verhältnis deutlich mehr als Kinderärzte.
Kein Zweifel: Antibiotika können lebenswichtig sein. In Deutschland werden jedoch zu viele davon verschrieben. Oft bei harmlosen Erkrankungen, bei denen sie mehr Schaden als Nutzen bringen – für Ihr Kind und für uns alle.Wann und wie Sie Antibiotika sinnvoll einsetzen, darüber informiert Sie die Homepage
Lesen Sie, was Sie über Antibiotika wissen sollten. Dort finden Sie auch eine Checkliste für Ihren Arztbesuch sowie einen Antibiotikapass für sich und/oder Ihr Kind.
05.05.2014 Int. Hebammentag - Aktion
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die mit dabei waren und auch an alle, die uns Hebammen unterstützen. Wir waren total überwältigt von so viel TeilnehmerInnen!!!!
Ihr seid spitze!
Im SchwaBo kommt heute ein riesen Bericht über unsere Aktion.
Hier http://
Auch unsere Steffi hat was "geblogt"! http://www.feinverzwirnt.blogspot.de/2014/05/hebammentag.html
Hier können Sie die
nachlesen.
Sie erhalten Informationen über die Konsequenzen
- Auswirkungen eines Kaiserschnitts auf die Mutter
- Auswirkungen eines Kaiserschnitts auf den Vater und die Paarbeziehung
- Auswirkungen eines Kaiserschnitts auf das Kind
- Auswirkungen auf nachfolgende Schwangerschaften und Geburten
...
Basis-Ultraschall: Mehr Embryohibitionismus?
Artikel von Dipi.-Ing. Sonja Schmitzer (Medizinjournalistin) zu finden unter www.doccheck.com
Für Schwangere in Deutschland gibt es nun einen erweiterten Basis-Ultraschall um die 20. Schwangerschaftswoche als Kassenleistung. Wir zeigen: Wer ihn durchführen darf, wie er abgerechnet wird und warum er nicht überall auf Begeisterung stößt.
Alle Frauen in Deutschland können während ihrer Schwangerschaft drei Basis-Ultraschalluntersuchungen wahrnehmen. Die erste dieser Untersuchungen findet zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche statt, die zweite zwischen der 19. und 22. und die dritte zwischen der 29. und der 32. Woche. Beim Screening im zweiten Schwangerschaftsdrittel untersuchten Frauenärzte bislang die Größe von Kopf, Bauch und Oberschenkelknochen des Ungeborenen sowie die Position der Plazenta in der Gebärmutter. Seit dem 1. Juli 2013 können Schwangere nun wählen, ob sie in diesem Zeitraum als Kassenleistung den Basis-Ultraschall durch einen erweiterten Basis-Ultraschall ersetzen möchten. Die Erweiterung sieht eine konkretere Untersuchung fetaler Strukturen vor. Dabei beurteilt der Gynäkologe, ob Kopf und Hirnkammern des Feten normal geformt sind und das Kleinhirn sichtbar ist. Anhand der Ultraschallbilder wird die Entwicklung von Hals und Rücken dargestellt und das Herz genauer angeschaut: Der Untersucher prüft, ob es die richtige Größe hat, rhythmisch schlägt und die vier Kammern ausgebildet sind. Außerdem untersucht der Gynäkologe, ob Magen und Harnblase sichtbar sind und die vordere Bauchwand geschlossen ist.
Neun Monate zwischen Hoffnung und Hightech
Schwangerschaften sind heute nicht mehr selbstverständlich. Jedes Kind, das zur Welt kommt, wird deshalb besonders umfassend betreut und lückenlos überwacht. Jährlich kommen neue Tests auf den Markt, hoch spezialisierte Hightech-Verfahren wie 3D-Ultraschall, MRT für Schwangere oder fetalchirurgische Operationen des Kindes im Bauch der Mutter sind möglich geworden. Ein scheinbar perfekter Start ins Leben. Aber ist dieser Fortschritt immer ein Gewinn oder manchmal sogar schädlich?
Link zur Dokumentation auf arte.tvIn Deutschland werden mehr als zwei Drittel aller Schwangerschaften als Risikoschwangerschaften eingestuft. 30 Prozent der Kinder kommen per Kaiserschnitt zur Welt und 20 Prozent der Geburten müssen heute künstlich eingeleitet werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht dringenden Handlungsbedarf und warnt vor einem Zuviel an unnötigen medizinischen Interventionen. Der jüngste Bericht der AOK-Krankenkasse vom Dezember 2012 belegt: Die Zahl der operativen Eingriffe ist im letzten Jahr überproportional gestiegen. Europaweit werden immer größere Geburtskliniken geschaffen, in denen Schwangerschaft und Geburt optimal gemanagt werden sollen. Mit dem Etikett "mehr Sicherheit" und der Hoffnung auf "mehr Gewinn" wurde bereits ein Drittel aller kleineren Geburtsabteilungen geschlossen.
Aus dem Wunsch nach einem gesunden Kind ist längst der Zwang zu einem perfekten geworden. Als Reaktion darauf wollen sich die Ärzte immer mehr absichern und Eltern ihre gute Hoffnung durch maximale Kontrolle zurückbekommen. Aber ist das überhaupt möglich? Die Angst ist ein guter Nährboden, um immer mehr Untersuchungen zu verkaufen, aber sie schadet oft der gesunden Entwicklung des Kindes, so die neusten Ergebnisse der Hirnforscher und Psychologen. Wie möchten wir zukünftig den Beginn des Lebens gestalten und welchen Preis sind wir bereit, im Namen von Sicherheit und Perfektion zu zahlen? Die Dokumentation beleuchtet die aktuellste medizinische Entwicklung, vom Trend zu Megakliniken bis zur Genanalyse in der 12. Woche durch einen neuen Bluttest, geht den Interessen nach, die hinter der Geburtsmedizin stehen, und sucht nach Alternativen.
Bei Besuchen einiger der größten deutschen und französischen "Perinatal-Zentren" in Paris, an der Universität Leipzig und in Hamburg-Eppendorf erlebt der Zuschauer, wie Drillinge im Bauch der Mutter operiert werden, und erfährt, wie die moderne Hightech-Medizin einerseits Leben rettet, andere Eltern dagegen unnötig belastet. Gemeinsam mit Michel Odent, Pionier der Natürlichen Geburt und Direktor des Primary Health Research-Zentrums in London, versucht die Dokumentation, den Folgen der heutigen Geburtsmedizin nachzuspüren. Internationale Experten wie der Hirnforscher Prof. Gerald Hüther und Bindungsforscherin Prof. Corinna Reck geben interessante Einblicke in ihre neuste Forschung. Das Fazit alarmiert: Die Qualität von Schwangerschaft und Geburt stellt entscheidende Weichen für eine gesunde Entwicklung der Kinder. Der Organismus wird in dieser Zeit regelrecht "programmiert". Mütterlicher Stress hat deshalb langfristige Folgen für die Stressresistenz des Kindes.
(Zitiert nach arte.tv/de/7321004.html)
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Ärzte Zeitung, 19.09.2012
Berufshaftpflicht
Versicherer drücken sich um Kliniken
Neben Hebammen geraten jetzt Gynäkologen und Chirurgen, aber auch Kliniken und MVZ zunehmend in Versicherungsnot: Denn immer mehr Versicherer weigern sich, ihnen Haftpflichtpolicen anzubieten. Es drohen Zustände wie in den USA.
Haftpflichtversicherung gesucht: Das gilt für immer mehr Kliniken, MVZ und Ärzte.
HAMBURG (hf). Krankenhäuser und Ärzte in Fachrichtungen wie Gynäkologie, Humangenetik und Chirurgie haben es immer schwerer, eine bezahlbare Berufshaftpflichtversicherung zu finden. Das beklagte der Verband Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) in Hamburg.
"Die Zahl der Versicherer, die auch schwere Risiken und Fachrichtungen zeichnen, ist spätestens seit 2012 äußerst begrenzt", erläuterte Sven Erichsen, Geschäftsführer bei Aon Versicherungsmakler.
So habe sich die Axa aus der Versicherung von Krankenhäusern vollständig zurückgezogen. Hintergrund sei die erhebliche Verteuerung von schweren Personenschäden. Die Hebammen, deren Versicherungsprobleme breit durch die Presse gingen, stünden damit nicht allein.
Maklerin und VDVM-Vorstandsmitglied Adelheid Marscheider aus Eggolsheim spürte das bei einem ihrer Kunden, einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) mit 33 Ärzten, unter ihnen viele Humangenetiker.
"Die R+V-Versicherung kündigte einen Rahmenvertrag mit dem Bundesverband Deutscher Humangenetiker sehr kurzfristig zum 1. Juli 2012", erklärte Marscheider.
In USA häufig kein bezahlbarer Versicherungsschutz
Unter dieser Police habe das MVZ 20.000 Euro Prämie pro Jahr bezahlt. "Wir haben danach erfolglos versucht, bei einem deutschen Versicherer das Risiko neu zu decken", so Marscheider.
Auch Marktführer Allianz habe das MVZ abgelehnt. "Die Allianz hat mitgeteilt, sie versichert das Risiko nicht, würde sie es versichern, betrüge die Prämie mindestens 140.000 Euro", verdeutlichte Marscheider.
Anfragen im Londoner Versicherungsmarkt Lloyd's blieben gleichfalls ergebnislos. Schließlich fand die Maklerin die österreichische Donau Versicherung.
Die neue Jahresprämie: 72.000 Euro. "Manche Praxen stehen vor der Schließung, wenn sie keinen Versicherungsschutz finden", sagte Marscheider.
Laut Aon-Mann Erichsen gibt es in den USA bereits bestimmte ärztliche Fachrichtungen in ganzen Regionen nicht mehr, weil es keinen bezahlbaren Versicherungsschutz gebe.
"Auch bei uns ist der Wettbewerb zum Erliegen gekommen." Die Versicherer, die überhaupt noch aktiv seien, könnten sich die Risiken gezielt aussuchen.
Geburtshilfe - verzögerte Abnabelung vermeidet Eisenmangel
Stockholm - An vielen Kliniken ist es üblich, die Nabelschnur sofort nach der Geburt abzuklemmen. Dem Neugeborenen wird dadurch ein beträchtliches Blutreservoir der Plazenta entzogen. In einer randomisierten klinischen Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2011; 343; d7157) verminderte die frühzeitige Abnabelung die Ferritin-Werte und erhöhtedie Anämierate im Alter von vier Monaten.
Die intrauterale Plazenta ist nach der Geburt noch prall mit Blut gefüllt. Wird das Neugeborene über 3 Minuten etwa 10 Zentimeter unter das Niveau des Uterus gehalten, erhält das Neugeborene über die pulsierende Nabelschnur eine ordentliche autologe Bluttransfusion, die laut Ola Andersson vom Krankenhaus in der schwedischen Stadt Halmstadt (Provinz Halland) das Blutvolumen des Kindes um ein Drittel steigern kann. ...
Test wird Kassenleistung
Schwangere Frauen haben künftig Anspruch auf einen Test auf Gestationsdiabetes zulagen der gesetzlichen Krankenversicherung. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) unter Einbeziehung einer Nutzenbewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beschlossen. Mit einem Diabetes nehme das Risiko für bestimmte Geburtskomplikationen zu. Laut IQWiG kann eine Routineuntersuchung werdender Mütter auf Schwangerschaftsdiabetes einen positiven Effekt haben.
Entsprechend sind in der ärztlichen Betreuung von Schwangeren künftig zwei Tests vorgesehen: ein Vortest und, wenn erforderlich, ein zweiter Test im sechsten oder siebten Schwangerschaftsmonat. Der Vortest dient laut G-BA dazu, die Frauen zu erkennen, denen dann ein zweiter, entscheidender Zuckertest angeboten wird. "Zusätzlich wurde mit dem Beschluss ein Merkblatt erarbeitet, das schangere Frauen beim Beratungsgespräch mit ihrem Arzt unterstützen soll", sagte G-BA-Mitglied Harald Deisler.
aus: Deutsches Ärzteblatt/ Jg. 108/ Heft 51-52/ 26. Dezember 2011
WEINHEIM, 18. NOVEMBER 2011Skandalöses VerhörWeinheimer Schülerin siegt im bundesweiten Geschichtswettbewerb
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Constanze Wollenweber (18) hat das Thema zunächst gar nicht richtig begriffen. Der Geschichtslehrer hatte wohl auch Schwierigkeiten zu vermitteln, worum es beim "Frauenverhör von Weinheim" konkret gegangen ist. Doch als die Abiturientin am Werner-Heisenberg-Gymnasium Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) sich etwas eingehender mit merkwürdigen Listen und einer noch seltsameren Polizeiaktion befasste, "habe ich mich als Frau fast persönlich angegriffen gefühlt". Redaktion: HANS GEORG FRANK |
Ina May Gaskin
Hebamme erhält alternativen Nobelpreis
Die aus den USA stammende Hebamme Ina May Gaskin erhält den "Alternativen Nobelpreis" 2011 (offiziell: Right Livelihood Award). Gaskin lehre und verbreite Geburtsmethoden, die Frauen in den Mittelpunkt stellen und die körperliche wie geistige Gesundheit von Mutter und Kind fördern, begründete die Jury ihre Entscheidung. Gaskin ist eine von vier Preisträgern.
Die 1940 geborene Gaskin wird häufig als die "berühmteste Hebamme der Welt" bezeichnet. Als Pionierin eines uralten, in ihrem Land vom Aussterben bedrohten Berufes vereine sie wissenschaftliche Analyse mit weitreichender Erfahrung in der natürlichen Medizin, heißt es von der Right-Livelihood-Award-Stiftung. Gaskin sei ein Vorbild für alle, die es wagten, andere Wege zu gehen im Versuch, Geburtshilfe menschlicher zu machen.
Gaskin half bei etwa 1200 natürlichen Geburten, gemeinsam mit ihren Partnerinnen bei circa 3000. "Dank ihrer Arbeit und Fachkompetenz wurde sie zur Pionierin der Hebammenausbildung und bewahrte dabei ein einzigartiges Wissen, das in einer Welt technisch dominierter Geburten größtenteils vergessen war", so das Komitee. Das "Gaskin Manöver" werde heute international gelehrt. Dabei handelt es sich um eine Methode, die Gaskin von traditionellen Hebammen aus Guatemala lernte. Damit sollen langwierige Wehen, routinemäßige Dammschnitte vermieden sowie Steiß- und Zwillingsgeburten erfolgreich durchgeführt werden.
Arne Hillienhof
Dieser Artikel stammt aus dem Deutschen Ärzteblatt / Jg. 108 / Heft 42 / 21. Oktober 2011